Das Haus der Springmaus liegt fast vor unserer Haustür und so ist es ebenso wie das Rex-Kino ein wenig wie Heimat. Deshalb hat es mich besonders gefreut, als Andreas Etienne der künstlerische Leiter und Mitbegründer dieses Improvisationstheaters, aka der Papa der Springmaus, Lust hatte beim Projekt mitzumachen und uns seinen Lieblingsort in Bonn zu zeigen: Das Schloss-Drachenburg. Ähmmm… Moment, da stimmt doch etwas nicht, werdet ihr jetzt sagen und ganz unrecht habt ihr damit nicht, denn auf der Karte betrachtet liegt das ja bekanntermaßen in Königswinter. Aber von dort oben hat man einfach einen umwerfenden Blick auf ganz Bonn und es liegt einem gewissermaßen zu Füßen. Man könnte also sagen, von hier aus hat Andreas Etienne seinen Lieblingsblick auf Bonn 😉
Andreas Etienne hat in Bonn studiert, ist Gründungsmitglied des Springmaus Improvistaionstheaters Anfang der Achziger Jahre und schließlich der künstlerischer Leiter des Theaters Haus der Springmaus in Endenich. Auch wenn er gebürtig nicht aus Bonn stammt, sein rheinisches Wesen kann er definitiv nicht verstecken. 1999 war er sogar Prinz in Bonn – Andreas I.
Hier wie immer ein paar Outtakes des Treffens.
Während wir an diesem schönen Frühlingsmorgen die Fotos machten, konnten wir den tollen Ausblick genießen. Die wunderschöne Natur rings herum, der traumhafte Park und natürlich der Blick auf den Rhein. Der Schlosspark ist Teil der Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas und ist zudem in das European Garden Heritage Network eingebunden. Das Schloss selbst (1882-1884 erbaut), so erzählte mir Andreas Etienne, sollte in den 60er Jahren übringens abgerissen werden. Wie schade, wäre es gewesen, wenn dieses Märchenschloss aus dem 19 Jahrhundert einem Schlungszentrum für Beamte gewichen wäre? Dies konnte glücklicher weise durch den Kauf des Schlosses von Paul Spinat 1971 verhindert werden. Bereits 1973 machte er es für die Öffentlichkeit zugänglich. Seit Mitte der 80er Jahre steht es unter Denkmalschutz und gehört inzwischen dem Land NRW.
Und auch Andreas Etienne hat noch einen weiteren Berührungspunkt mit dem Schloss Drachenburg: Er sammelt Krippen. 150 Stück von ganz winzig bis fast hüfthoch nennt er sein eigen. Als ich ihn fragte, wie man zu so einem Hobby kommt, sagte er: „Gendefekt“ und fing an zu lachen. Eben diese Krippen hat er auf Schloss Drachenburg ausgestellt.
Und noch eine kleine Anekdote am Rande: Als Christian und ich an diesem Morgen zu unserem Fototermin aufbrachen, sah der Verkehr zu unserem Glück sehr gut aus, dennoch haben wir uns an diesem Tag nicht gerade Überpünktlichkeit zu Schulden kommen lassen, denn wir haben uns verfahren und landeten plötzlich in Ippendorf. Dadurch kamen wir eine akademische viertel Stunde zu spät… peinlich… Manchmal sollte man eben nicht dem Navi vertrauen. Das letzte Mal sind wir direkt von unten hochgelaufen – was ich übrigens nur jedem empfehlen kann. Der Weg ist wunderschön und auch wenn man noch ein wenig weiter Richtung Drachenfells-Platau läuft, hat man einen wunderschönen Weg vor sich.
Zum Schluss noch das Highlight des Tages. Das Video hat wie immer Christian (dervideograf.d) erstellt und ich übe mich hier mal im Sprechen. Ich üb dann mal besser weiter 😉